Bernhard Walther

 

Bernhard Walther - * 1430 in Memmingen; † 19. Juni 1504 in Nürnberg - war ein Astronom, Humanist und Kaufmann. Der Schüler, Gönner und Nachfolger von Regiomontanus, seit 1467 Nürnberger Bürger, gilt als genauester astronomischer Beobachter seiner Zeit.


Leben:

 

Walther war zuerst Faktor der Memminger Vöhlin-Gesellschaft in Nürnberg und als solcher sehr erfolgreich und mit besonderen Vollmachten ausgestattet.

 

Als Gönner und Förderer des Regiomontanus ermöglichte er Ihm den Bau der ersten Sternwarte in Deutschland. 1501 in den großen Rat der Stadt Nürnberg aufgenommen.


Wirken in der Astronomie:

 

Walther ermöglichte es 1471 Regiomontanus, in Nürnberg eine Sternwarte und Buchdruckerwerkstatt einzurichten, welche er nach dessen Tod 1476 weiterführte.

 

Er erwarb die Bibliothek und die astronomischen Instrumente seines Lehrers und Freundes.

 

Insbesondere setzte er mit einem Astrolabium die von Regiomontanus begonnenen systematischen Beobachtungen der Planeten über 30 Jahre bis zu seinem Tode fort.

 

Die Beobachtungszeit wurde meist klassisch über Sternhöhen bestimmt.

 

Er war der erste Astronom, der die Refraktion des Lichtes in der Erdatmosphäre berücksichtigte, dies sind die ersten – modernen – systematischen Beobachtungen.

 

Regiomontanus beabsichtigte damit bessere Planetentafeln aufstellen zu können, um präzisere Daten für die Erstellung von Horoskopen zu erhalten, insgesamt konnten sie damit 746 Sonnenhöhen zur Bestimmung der Jahrespunkte und der Jahreslänge ermitteln und konnten ca. 615 Planetenpositionen mit Länge und Breite messen.

 

Erst Tycho Brahe nahm die systematischen Beobachtungen wieder auf, wobei er sich teilweise an Messungen von Walther anlehnte, um eventuell zeitliche Veränderungen der Bahnparameter auffinden zu können.

 

Walthers und Regiomontanus Messungen wurden erst 1544 von seinem Schüler Johannes Schöner (1477–1547).

 

Besonders durch seine astronomischen Arbeiten erwarb er sich hohes Ansehen in Nürnberg. So beauftragte ihn der Rat zu den Berechnungen des Verlaufs der Tageslängen, die 1489 der Reform der sogenannten Nürnbergischen Großen Uhr zugrunde gelegt wurden.

 

Johannes Hevelius ehrt ihn, indem er ihn auf dem Frontispiz seines Himmelsatlas Firmamentum Sobiescianum in eine Reihe mit Astronomen wie Tycho Brahe, Hipparchos, Ptolemäus und Kopernikus stellt.

 

Der Krater Walther auf dem Erdmond trägt seinen Namen.

Werke (wird noch vervollständigt):

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